Dieser Spiegelschrank stammt vermutlich aus den späten 1950er- oder frühen 1960er-Jahren und zeigt typische Merkmale der industriellen Serienmöbelfertigung jener Zeit.
Der Korpus besteht aus einem hell furnierten Holz, das sich durch eine dezente Maserung und eine warme Honigfarbe auszeichnet. Aufgesetzt ist ein breiter, vorstehender Sockel, der den Korpus optisch absetzt und von vier nach unten verjüngten schwarzen Holzbeinen getragen wird – ein klarer Verweis auf das damals verbreitete Möbeldesign im Übergang von Mid-Century zu Funktionalismus.
Die drei Fronttüren sind vollflächig verspiegelt, wobei das Spiegelglas durch eine feine Rasterstruktur mit messingfarbenen Einlagen gegliedert ist. Diese Rasterung erzeugt eine elegante geometrische Wirkung. Die dezenten, goldfarbenen Metallgriffe sind bündig eingelassen. Die linke Aussenseite des Schranks trägt zusätzlich einen fein geschwungenen Metallhaken, für Kleidung, Taschen oder Hüte. Im Inneren ist der Schrank vollständig mit Tablaren ausgestattet, wobei die seitlichen Fächer jeweils mit höhenverstellbaren Einlegeböden versehen sind. Die Rückseite des Schranks zeigt eine schwach lesbare industrielle Stempelung mit Rasterfeld und der Bezeichnung „Wda 77“, was auf eine Produktion nach standardisiertem Möbelsystem hindeutet – möglicherweise aus dem DDR-Möbelbauprogramm oder einem vergleichbaren mitteleuropäischen Serienhersteller jener Zeit.
Zustand: Der Zustand des Schranks ist insgesamt gut mit Gebrauchsspuren. Die Spiegel sind intakt, zeigen jedoch altersbedingt leichte Oxidationen an den unteren Rändern. Am furnierten Korpus sind einige kleinere Furnierabsplitterungen und Druckstellen sichtbar, insbesondere am hinteren Teil des Sockels. Die Füsse sind stabil, zeigen jedoch stellenweise Lackabrieb. Die Türen schliessen korrekt, die Scharniere sind funktional. Insgesamt präsentiert sich das Möbel als gepflegtes und funktionsfähiges Original seiner Zeit mit Patina und Charme.
Masse: L125 x B46 x H172 cm
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