Nadja Fedel

Die ehemalige Marketingexpertin hat sich als Home Organizerin selbstständig gemacht und unterstützt ihre Kund:innen dabei, mehr Ordnung in ihr Zuhause zu bringen. Ihr Herz hat sie an Designklassiker aus vergangenen Zeiten verloren. In Ihrem modernen Zuhause findet das Auge viele Eye-catcher. Nadja erzählt uns von ihrem Weg in die Selbstständigkeit und macht allen Mut, die noch am Zögern sind.

Nadja, magst Du Dich kurz vorstellen?

Nadja

Verheiratet und Mami von zwei fast erwachsenen Töchtern. Interior Designerin aus Leidenschaft und unheilbar ordnungsverrückt. Beides zusammen ergibt ROOManizer. Ich unterstütze meine Kund:innen beim Organisieren Ihrer Schränke und Schubladen und berate direkt in den Wohn- oder Geschäftsräumen in Bezug auf die gewünschte Veränderung im Interior Design. Ich höre gerne zu und habe trotz allen möglichen Allergien ein riesengrosses Herz für Tiere.

Wie würdest du Deinen Einrichtungsstil beschreiben?

Nadja

Ich verfolge keinen bestimmten Stil und mixe sehr gerne verschiedene Epochen zusammen, das Ganze an sich muss für mich dann stimmig sein und die gewünschte Atmosphäre haben. Ich habe aber ganz klar eine grosse Schwäche für Desingklassiker aus den 60er und 70er Jahren sowie für organische Formen.

Du hast Deinen Marketing Job ins Blaue gekündigt und Dich mit roomanizer.ch selbstständig gemacht. Wie kam es dazu?

Nadja

Nach 25 Jahren in der Telekombrache (Event & Sponsoring), war ich nicht mehr bereit im Akkord zu arbeiten und meine ganze Zeit und Kreativität in Projekte zu stecken, welche mir nicht mehr entsprachen. Ich habe diesen Job lange Zeit geliebt und hatte eine grossartige Zeit. Meine beiden Töchter hatten die obligatorische Schulzeit erfolgreich abgeschlossen und sind seit letztem Sommer auf ihren individuellen Wegen ins Wunschstudium oder an einer weiterführenden Schule. Diese bevorstehenden Veränderungen sowie der Fakt, dass ich in meinem Job schon längere Zeit keine Erfüllung mehr gefunden hatte, haben mich zu diesem Schritt bewogen. Zum ersten Mal hatte ich mir einen ganzen Sommer frei genommen um mich dann frisch motiviert direkt im Anschluss zur Professional Home Organizerin ausbilden lassen und ich habe zudem ein Studium in Innenarchitektur angefangen. Das Studium habe ich unterdessen ebenfalls erfolgreich abgeschlossen.

Der Schritt in die Selbstständigkeit ist wahnsinnig mutig. Was gibst Du anderen, die mit demselben Gedanken spielen, mit auf den Weg?

Nadja

Da ich seit jeher sehr eigenständig bin und immer gearbeitet und ein festes Einkommen hatte, war die Entscheidung nicht einfach und es brauchte viel Mut. Heute kann ich sagen, dass der Weg sehr steinig ist und man arbeitet viel mehr als in einer Festanstellung, trotzdem würde ich es sofort wieder machen. Ich habe so vieles dazugelernt, bin gewachsen, gestolpert und wieder aufgestanden und ich bin noch lange nicht am Ziel. Wenn man noch nicht bereit ist für so einen grossen Schritt oder die finanziellen Mittel es nicht zulassen, dann empfehle ich das Pensum vorerst etwas zu reduzieren, um sich nebenbei sein eigenes Business Schritt für Schritt aufzubauen.

Du bist ausgebildete Home Organizerin, verrätst Du uns Deine zwei liebsten Ordnungs-Hacks?

Nadja

Die sind denkbar simpel und hören sich zuerst mal banal an, sind aber nicht für jeden so einfach umzusetzen: Jeder Gegenstand braucht einen festen Platz und mit den richtigen und vor allem regelmässigen Routinen gelingt es auch, dass das System nachhaltig ist. Allem voran geht eine ehrliche und gründliche Aussortierung. Ich helfe meinen vielbeschäftigen Kund:innen genau dabei, also beim Loslassen von Ballast und dem Finden der richtigen und festen Plätze. Ein grossartiges Gefühl, wenn man danach Schränke und Schubladen öffnet. Wenn man sich nur noch mit Dingen umgibt, welche man entweder für den Alltag braucht oder Gegenstände die eine positive Geschichte und Bedeutung haben, dann ist das ein wahnsinnig tolles Gefühl und es erleichtert den Alltag um ein Vielfaches! Ich bin der festen Überzeugung, dass ein schönes und organisiertes Zuhause glücklich macht! Schaut gerne mal auf meiner Webseite vorbei, ich würde mich freuen.

Wie hat sich Dein Einrichtungsgeschmack über die Jahre entwickelt?

Nadja

Meine Einrichtung ist zusammen mit mir gewachsen und mit der Zeit sind neue Elemente dazugekommen. Bestimmte Stücke besitze ich seit Jahrzehnten. Früher hatte ich eher schneller etwas Neues angeschafft, heute überlege ich mir das immer sehr gut und investiere lieber etwas mehr, dafür in langfristige Elemente.

Woher kommt Deine Inspiration bei der Einrichtung?

Nadja

Ich hole mir die Inspiration für mein Zuhause auf Reisen oder stöbere gerne in Interior Geschäften oder Conceptstores, gerne auch im Ausland. Ich komme eben erst von so einer inspirierenden Reise zurück. Ich war diese Woche geschäftlich in Kopenhagen, an den „3 Days of Design“, eine wundervolle Interior Ausstellung verteilt auf zahlreiche Locations und Showrooms in der ganzen Stadt. Die schönste Design-Ausstellung in Europa, wie ich finde. Ausserdem bin ich ein grosser Fan von Pinterest und ich mag auch die vielen grossartigen Interior Accounts auf Instagram.

In wieweit ist Deine Wohnung/ Haus ein Spiegel Deiner Persönlichkeit?

Nadja

Unsere Einrichtung passt sich uns und unserer jeweilig aktuellen Lebenssituation an, da wird aus einem Gästezimmer schon mal ein Büro für ein Start-up eingerichtet. Kreativ, nachhaltig und gut organisiert würden ausserdem sowohl meine Persönlichkeit als auch unsere Einrichtung treffend umschreiben.

Was tust Du als erstes, wenn Du nach Hause kommst?

Nadja

Ich lege die Schlüssel in die immer gleiche Schale, öffne die grossen Fenster im Wohnzimmer, lasse frische Luft herein und trinke dabei an der Kochinsel ein Glas Wasser und schaue die Briefpost durch. Solche Routinen helfen mir dabei, zuhause anzukommen, herunterzufahren und nebenbei alles ordentlich zu halten.

Auf welches Designerstück sparst Du gerade?

Nadja

Eine Outdoor-Hängesessel von Dedon steht ganz oben auf unserer Wunschliste und fehlt noch in unserem Garten. Das perfekte Plätzchen dafür wartete schon…

Was war Dein grösster Fehlkauf?

Nadja

Das braune Anilin-Ledersofa, das inzwischen gehen durfte. Es war zwar bequem und gut geschnitten, hat sich aber dennoch nie richtig eingefügt, trotzdem haben wir es acht Jahre behalten und ich habe es mit unzähligen Zierkissen und Plaids immer wieder versucht zu optimieren.

Was in Deiner Wohnung/ Haus hast Du zuletzt verändert?

Nadja

Wir haben im Frühjahr 2021 unseren gesamten Aussenbereich neugestaltet und um einen Pool sowie eine Aussendusche erweitert. Am meisten Freude bereitet mir aber definitiv der neu verlegte Travertin Boden, herrlich barfuss-freundlich: im Sommer tagsüber angenehm kühl und warm am Abend.

Welches Möbel wirst Du auch noch in 30 Jahren besitzen?

Nadja

Ganz klar den Eames Lounge Chair. Grundsätzlich ist die Liste aber noch viel länger, es gibt viele Stücke in unserem Haus, welche uns hoffentlich ein Leben lang begleiten und danach an unsere Kinder weiter gehen, wenn sie das Wünschen. Da aber bereits regelmässig einige Stücke in die jeweiligen Jugendzimmer wandern, befürchte ich, dass ich diese Leidenschaft sowieso weitergegeben habe.

3 Vintage Entdeckungen

von Nadja

Polyvalent einsetzbar, für Lichtakzente und Ambiente

Für das Gewisse Etwas im Wohnzimmer und praktisch als zusätzlicher Sitzplatz für Gäste oder zum Lesen.

Wunderschöner Barwagen nicht nur für alkoholisches, sondern auch für Deko und vieles mehr. Ich überleg mir grad, ob ich den kaufen soll, der ist so toll!

Folge Nadja auf Instagram und entdecke auch ihre Website. 

Bild von Verfasst von Leonie

Verfasst von Leonie

Schon als Kind liebte ich es, mein Zimmer ständig umzuräumen, Wände zu streichen und meine Einrichtung neu zu gestalten. So entstand bereits früh meine Liebe zum Detail. Möbel mit Geschichte, Unikate und besondere Stücke, lassen mein Herz höherschlagen. So liegt es nahe, dass die Idee von Kurato mich sofort begeistert hat. Meine Leidenschaft zu Secondhand und Vintage, mit meiner Arbeit verknüpfen zu können, ist ein absolutes perfect Match.

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