Kunstrestauratorin Valerie Müller

Die 31-jährige Wahl-Hamburgerin hat gemeinsam mit Ihrem Partner 2019 eine alte Hamburger Restaurierungswerkstatt für Kunst übernommen. Valerie gewährt uns Einblicke in ihren Berufsalltag und gibt wertvolle Tipps für alle, die gerne Kunst kaufen möchten oder bereits sammeln. Sie öffnet uns die Türen zu Ihrer traumhaften Altbauwohnung im Herzen Hamburgs – und wie nicht anders zu erwarten, zieren eine Vielzahl an Gemälden und Malereien ihre Wände. 

Valerie, magst Du Dich kurz vorstellen?m

Valerie

Ich bin Valerie Müller, 31 Jahre alt und Diplomrestauratorin für Gemälde und Skulpturen. Als gebürtige Schwäbin, bin ich vor drei Jahren nach Hamburg gezogen um gemeinsam mit meinem Partner Georg Ihlenfeld ein Restaurierungsatelier zu gründen.

Was gefällt Dir an deinem Alltag als Kunstrestauratorin besonders gut?

Valerie

Wir beschäftigen uns viel mit der Materialität der Kunstwerke und sind immer ganz nah dran. Das Wissen, mit kulturell wertvollen Unikaten zu arbeiten und zum Erhalt dieser Objekte beizutragen finde ich nach wie vor überwältigend.

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Euer Interesse an Kunst zeigt sich auch bei Euch zu Hause. Wie würdest Du Euren privaten Kunst-Stil beschreiben?

Valerie

Besonders gefallen uns Gemälde aus der Zeit des frühen 20. Jahrhunderts. Sie brauchen keine prunkvoll vergoldeten Rahmen und bringen das Gefühl von Leichtigkeit und Licht in die Räume. Wir kombinieren am liebsten Porträts und Landschaftsansichten mit Antiquitäten genauso wie mit Design-Klassikern und modernen Möbelstücken. Vor kurzem haben wir eine dezente Farbe an die Wände gebracht, die die Gemälde noch schöner zum Leuchten bringt. Weisse Wände bilden oft einen zu harten Kontrast.

Was würdest Du jemandem empfehlen, der gerne Kunst kaufen will aber keine Ahnung hat, wo er anfangen soll?

Valerie

Einen eigenen Stil bei Kunstkäufen zu finden ist schwer, wenn man sich wenig auskennt. Zu Beginn lohnt es sich, nicht ausschliesslich online zu suchen, sondern sich bei Händlern:innen oder Galerien Bilder vor Ort anzusehen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was einen anspricht. Kunstgeschmack ist sehr subjektiv. Man sollte sich zunächst nicht von eventuellen Wertentwicklungen oder der Meinung anderer beeinflussen lassen. Wichtig ist es, einfach anzufangen, etwas zu wagen und auszuprobieren. Dann merkt man schnell, dass originale Kunstobjekte durch ihre Einzigartigkeit bestechen und in ihrer Präsenz niemals durch ein Poster oder Ähnliches ersetzt werden können. Richtig ausgewählt wird Kunst jede Einrichtung aufwerten und ist in keiner Weise altmodisch.

Nun hat man ein Kunstwerk gekauft. War es das oder braucht es eine spezielle Pflege?

Valerie

Kunstgegenstände sollten prinzipiell mit grosser Umsicht behandelt werden. Man sollte versuchen, möglichst sichere Standorte in der Wohnung zu finden und Gemälde zum Beispiel nicht dauerhaft direktem Sonnenlicht auszusetzen. Auch in Badezimmer und Küche sollten keine empfindlichen Kunstwerke untergebracht werden, da hohe und stark schwankende Luftfeuchtigkeit Schäden anrichten kann. Abstauben kann man Bilderrahmen mit einem sehr weichen Pinsel oder einem trockenen Mikrofasertuch. Gemälde sollten niemals direkt mit einem Staubsauger abgesaugt werden, dabei entstehen häufig Schäden. Bei Gemälden lohnt es sich außerdem, die Stabilität der Einrahmung und der Aufhängung zu überprüfen.

Das ist ein gutes Stichwort! Wie hänge ich mein Kunstwerk eigentlich am besten auf?

Valerie

Wie gesagt, ist es besonders wichtig, dass die Aufhängung stabil ist. Alte Kordeln aus Naturfasern, zum Beispiel, verlieren mit der Zeit ihre Reissfestigkeit und sollten ausgetauscht werden, etwa gegen moderne Stahldrähte. Als Kunstrestauratorin weiss ich, dass die Schäden häufig aber nicht durch eine schlechte Aufhängung, sondern bei Umzügen und Transporten verursacht werden. Hier ist es also wichtig, dass die Kunstobjekte sicher verpackt und verstaut werden. Gemälde könnten zum Beispiel in Luftpolsterfolie verpackt und in ausgepolsterten Kartons transportiert werden. Sollten einmal Schäden entstanden sein ist es ratsam, nicht selbst Hand anzulegen sondern sich von einem qualifizierten Restaurator:in beraten zu lassen. Diese findet man zum Beispiel über den Schweizerischen Verband für Konservierung und Restaurierung oder den Deutschen Restauratorenverband.

Für mehr Einblicke in die Kunstrestaurierung, schau auf der Website von Valerie und Georg (Restaurierung Ihlenfeld & Müller) vorbei und folge Ihnen auf Instagram.

Bildrechte Blog Post: 1 - Angela Simi; 2 - Angela Simi; 4 & 5 - Valerie Müller

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Verfasst von Aimée

Manchmal werde ich gefragt, was ich so richtig gut kann. Meine Antwort: aus nichts etwas machen. So ist auch meine Leidenschaft für Secondhand Möbel & Dekoration entstanden. Was andere wegwarfen, dem gab ich in meiner Wohnung eine neue Wertigkeit. Damit machte ich das Schöne auch für andere sichtbar. Im Februar 2020 gründete ich Kurato mit dem Wunsch, meine Leidenschaft an andere weiterzugeben und einen hochwertigen sowie nachhaltigen Beitrag in der Interior Branche zu leisten.

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